Ausstellung in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität
Leben und Werke des Hamburger Malers und Grafikers
_______
In der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität
Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg
Mo – Do 9 – 16 Uhr | Fr 9 – 14 Uhr | Sa, 11.06., 9 – 16 Uhr | An Feiertagen geschlossen
Die Schaffenszeit von Ernst Odefey fällt in die ersten Jahrzehnte nach 1900. Typisch für die allgemeine Geisteshaltung dieser Zeit ist eine Neuorientierung der musischen Werte, die sich innerhalb der Tradition vollzog und verschiedenartigsten Ausdruck fand – im Impressionismus, Symbolismus, Expressionismus und Jugendstil. Namen wie Gaugin, Hodler, Manet, Cezanne, Munch u.a. rufen große Assoziationen hervor.
Das Werk von Odefey vertritt den deutschen Impressionismus, aber auch mit einer persönlichkeitsbedingten Stilvariante, die durch sein Bedürfnis nach Abstraktion und Vergeistigung der Elemente des Jugendstils verarbeitete.
Das Wesen des Malers war geprägt von idealistischer Weltanschauung und tiefwurzelndem Ernst – gepaart mit stiller Zurückhaltung und Bescheidenheit, die aus innerer Fülle stammt. Höchst sensibel und begeisterungsfähig, ließ er sich von einem unbeirrbaren Gefühl für Harmonie und Ästhetik leiten, der die spontane Hinwendung zu Positiven entsprach. Seine frohe Aufgeschlossenheit, die von der Einfachheit und der Echtheit unmittelbarer Lebensnähe angesprochen wurde, ließen ihn auf dem Wege verinnerlichendes Verarbeiten die vergänglichen, augenblicklichen Anlässe und Motive in zeitlosen, kosmischen, immergültigen Zusammenhängen sehen und entsprechend formal verdichtet gestalten.
Mittels starker Farben und vereinfachter Formen steigerte er die Wirklichkeit, deren Eindruck er in unverminderter Lebendigkeit – oft auf expressive Weise- weitergeben konnte. Dabei ließ der sich vom Naturbild motivieren – auch wenn er es im Atelier zu Kompositionen weiterentwickelte – das wesentliche durch Abstraktion betonend. Das visuelle und zugleich seelische Erleben veranschaulichte er mit rein malerischen Ausdrucksmittelen, deren wesenhafte Aussagekraft von subtiler Darstellung bis zu symbolhafter Monumentalität reicht.
Die schöpferische Arbeit ist eine selbstverständliche Lebensäußerung, die aus innerer Notwendigkeit, Freud und Adoration entsteht und deren Mitteilung die positiven Kräfte des Daseins stärken soll. Selbstdisziplin des Künstlers stellt nach Meinung Odefeys eine unverzichtbare Voraussetzung für solche Arbeit dar.
Obwohl das Werk Odefeys sich ebenbürtig an die Seite der Werke bekannter Zeitgenossen stellen kann, geriet es trotz seiner großen Erfolge in Vergessenheit, die sich aus unglücklichen Umständen und aus dem nur an ungestörter Arbeit interessierten Charakter des Malers erklären lässt. Aus seinen Bildern spricht die Würde und Größe des Zeitlosen.
Biographie von Ernst 0defey
in Hamburg geboren
Lehrzeit als Lithograph in Hamburg.
Gesellenbrief des Prinzipalvereins
„Senefelder“, Hamburg.
Lithograph an der graphischen
Kunstanstalt L. Handorff, Kiel.
Landeskunstschule Hamburg.
Schüler von Prof. Wohlers.
Großherzogliche Sächsische Kunstschule zu Weimar.Schüler von Ludwig v. Hofmann und Hans Old Auszeichnungen und Diplome für Zeichnen und Malen.
Großherzogliche Sächsische Hochschule für bildende Kunst in Weimar.
Schüler von Hans Olde und Theodor Hagen.
Studienstipendium in Paris.
Besuch der Abendaktschule.
Kopien im Louvre.
Meisterschule von Hans Olde.
Auszeichnung und Medaille für Malerei.
Dozent für figürliches Zeichnen und Malen
an der Staatlichen Kunstakademie, Kassel.
Einladung zur Mitgliedschaft der Union Internationale des Beaux-Arts et de Lettres, Paris.
Studienreisen nach Holland und Bornholm/Dänemark.
Verehelichung mit Emma Koch.
Freischaffender Künstler in Hoopte an
der Elbe. Leitung der Innengestaltung der
Kirche in Winsen/Luhe. Altarbild für die
Friedhofskapelle in Winsen/Luhe u.a..
Studienreisen nach Bornholm.
Übersiedlung von Hoopte
nach Hamburg-Blankenese.
Lehrer für Aktzeichnen an der Akademie
für angewandte Kunst, Hamburg.
Studienreisen nach Bornholm.
Studienreisen nach Österreich
Studienreise nach Italien, Tirol und Dolomiten
gestorben in Hamburg-Blankenese