ERNST ODEFEY (1882 – 1946)


Ausstellung in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität

 

 

 

zur Vernissage

 

AUSSTELLUNG

11.05.2016 – 30.09.2016

 

Leben und Werke des Hamburger Malers und Grafikers

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In der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität

Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg

 

Mo – Do 9 – 16 Uhr | Fr 9 – 14 Uhr | Sa, 11.06., 9 – 16 Uhr | An Feiertagen geschlossen

 

 

Zum Werk Ernst Odefeys


Die Schaffenszeit von Ernst Odefey fällt in die ersten Jahrzehnte nach 1900. Typisch für die allgemeine Geisteshaltung dieser Zeit ist eine Neuorientierung der musischen Werte, die sich innerhalb der Tradition vollzog und verschiedenartigsten Ausdruck fand – im Impressionismus, Symbolismus, Expressionismus und Jugendstil. Namen wie Gaugin, Hodler, Manet, Cezanne, Munch u.a. rufen große Assoziationen hervor.


Das Werk von Odefey vertritt den deutschen Impressionismus, aber auch mit einer persönlichkeitsbedingten Stilvariante, die durch sein Bedürfnis nach Abstraktion und Vergeistigung der Elemente des Jugendstils verarbeitete.


Das Wesen des Malers war geprägt von idealistischer Weltanschauung und tiefwurzelndem Ernst – gepaart mit stiller Zurückhaltung und Bescheidenheit, die aus innerer Fülle stammt. Höchst sensibel und begeisterungsfähig, ließ er sich von einem unbeirrbaren Gefühl für Harmonie und Ästhetik leiten, der die spontane Hinwendung zu Positiven entsprach. Seine frohe Aufgeschlossenheit, die von der Einfachheit und der Echtheit unmittelbarer Lebensnähe angesprochen wurde, ließen ihn auf dem Wege verinnerlichendes Verarbeiten die vergänglichen, augenblicklichen Anlässe und Motive in zeitlosen, kosmischen, immergültigen Zusammenhängen sehen und entsprechend formal verdichtet gestalten.


Mittels starker Farben und vereinfachter Formen steigerte er die Wirklichkeit, deren Eindruck er in unverminderter Lebendigkeit – oft auf expressive Weise- weitergeben konnte. Dabei ließ der sich vom Naturbild motivieren – auch wenn er es im Atelier zu Kompositionen weiterentwickelte – das wesentliche durch Abstraktion betonend. Das visuelle und zugleich seelische Erleben veranschaulichte er mit rein malerischen Ausdrucksmittelen, deren wesenhafte Aussagekraft von subtiler Darstellung bis zu symbolhafter Monumentalität reicht.


Die schöpferische Arbeit ist eine selbstverständliche Lebensäußerung, die aus innerer Notwendigkeit, Freud und Adoration entsteht und deren Mitteilung die positiven Kräfte des Daseins stärken soll. Selbstdisziplin des Künstlers stellt nach Meinung Odefeys eine unverzichtbare Voraussetzung für solche Arbeit dar.


Obwohl das Werk Odefeys sich ebenbürtig an die Seite der Werke bekannter Zeitgenossen stellen kann, geriet es trotz seiner großen Erfolge in Vergessenheit, die sich aus unglücklichen Umständen und aus dem nur an ungestörter Arbeit interessierten Charakter des Malers erklären lässt. Aus seinen Bildern spricht die Würde und Größe des Zeitlosen.

 

VITA

Biographie von Ernst 0defey


 

13.11.1882

in Hamburg geboren

 

1898 – 1901

Lehrzeit als Lithograph in Hamburg.

Gesellenbrief des Prinzipalvereins

„Senefelder“, Hamburg.

 

1901 – 1904

Lithograph an der graphischen

Kunstanstalt L. Handorff, Kiel.

 

1905

Landeskunstschule Hamburg.

Schüler von Prof. Wohlers.

 

1906 – 1910

Großherzogliche Sächsische Kunstschule zu Weimar.Schüler von Ludwig v. Hofmann und Hans Old Auszeichnungen und Diplome für Zeichnen und Malen.

 

1910 -1912

Großherzogliche Sächsische Hochschule für bildende Kunst in Weimar.

Schüler von Hans Olde und Theodor Hagen.

 

1910

Studienstipendium in Paris.

Besuch der Abendaktschule.

Kopien im Louvre.

 

1911

Meisterschule von Hans Olde.

Auszeichnung und Medaille für Malerei.

 

1912 – 1919

Dozent für figürliches Zeichnen und Malen

an der Staatlichen Kunstakademie, Kassel.

 

1913

Einladung zur Mitgliedschaft der Union Internationale des Beaux-Arts et de Lettres, Paris.

 

1910 -1914

Studienreisen nach Holland und Bornholm/Dänemark.

 

1929

Verehelichung mit Emma Koch.

 

1929 -1936

Freischaffender Künstler in Hoopte an

der Elbe. Leitung der Innengestaltung der

Kirche in Winsen/Luhe. Altarbild für die

Friedhofskapelle in Winsen/Luhe u.a..

 

1928 -1929

Studienreisen nach Bornholm.

 

1936

Übersiedlung von Hoopte

nach Hamburg-Blankenese.

 

1938 -1956

Lehrer für Aktzeichnen an der Akademie

für angewandte Kunst, Hamburg.

 

1952 – 1959

Studienreisen nach Bornholm.

 

1960/1961

Studienreisen nach Österreich

 

1962

Studienreise nach Italien, Tirol und Dolomiten

 

01.09.1964

gestorben in Hamburg-Blankenese

 

 

 

 

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